Geschichte Jagdschützen Berken
(Am heutigen Standort)
er 20. August 1968 konnten die Jagdschützen Berken das erste Teilstück (Parzelle 135) rechts vom Seebach (heutige Kugelanlage) käuflich erwerben Die linke Seebachseite (Parzelle 58) mit der Schrotanlage wurde am 7. Mai 1971 erworben.
Die Militärdirektion des Kantons Bern hat den Jagdschützen Berken per 8. Dezenber 1972 die Betriebsbewilligung für die Schiessanlage erteilt. Hasenstand, Tontaubenstand und 5 Scheiben (Reh & Gams) Distanz 135m
Der heutige Kugelstand wurde im Jahr 1980 gebaut und mit den Seilzugscheiben (System Leu&Helfenstein) versehen. Bis dahin wurde mit Zeiger (Fähnchen und Kellen) gearbeitet im Scheibenbunker.
Im Sommer 1991 fanden auf unserem Schiessstand Lärmmessungen statt. Diese Messungen führten zu Einschränkungen der Schiesszeiten. (Die heute noch Gültigkeit haben)
Im Jahr 1993 wurde unsere Wirtschaft umgebaut und renoviert. (Küche, Kühlbuffet, Tische, Stühle und Kaminofen). Sie ist noch immer Im Gebraucht.
Im Jahr 1998 wurde unser Schrotschussgebäude mit einem Neubau ausgestattet. Es fand darin eine Küche, Stand Rollziel, Stand Tontaube und ein Lagerabteil Platz. (heutiger Zustand)
Im Sommer 2002 wurde die gesamte Jagdschiessanlage einer Schadstoffbelassungs-Messung unterzogen.
Im Jahr 2004 konnten wir noch die Waldparzelle (Nr.41) auf der linken Seite käuflich erwerben.
Im Sommer 2005 wurde per Verfügung die Sanierung des Jagdschützengeländes (oberhalb der Kugelanlage), Humusabtrag und Humusersatz, Erstellen von Erdwall mit belastetem Material, Erstellen Zaunanlage um das gesamte Jagdschützengelände angeordnet. Ausgeführt wurden die Arbeiten im Frühjahr 2007
Im Herbst 2012 wurde die Sanierung des Kugelfangs abgeschlossen. Es wurden sechs Kugelfangkasten (System Leu&Helfenstein) ohne Granulatfüllung mit Jagdausführung verbaut.
Im Dezember 2012 kam der grosse „Einschnitt“ für die Jagdschützen Berken. Uns wurde die Bewilligung zum Schrotschuss entzogen. Dies weil wir uns in einer Grundwasserschutzzone befanden. Der Gemeindeteil Oberberken hat zu jenem Zeitpunkt sein Trinkwasser aus diesen Quellen bezogen.
Im Frühjahr 2013 mussten wir die Maschinen aus den Schrotanlagen ausbauen. Die Gebäude konnten wir stehen lassen. Die Tauben- und Rollzielmaschine ging zu den Tontaubenschützen Schüpfen. Die Jagdparcourmaschinen kamen ins Kandertal und der Blechhase wurde zum Jägerverein Burgdorf gezügelt.
Das Amt für Wasser und Abfall [AWA] hat die Jagdschiessanlage Berken darauf hin einem Sanierungskonzept unterzogen mit dem Ziel das Gelände aus dem Kadaster der belasteten Standorte zu streichen. Dies bedeutet, dass der Humus auf dem gesamten Gelände bis zu 60cm Tiefe entfernt und Saniert werden müsste. Neuer Humus sollte dann eingebracht werden. Da auf dem Gelände diverse bedrohte/seltene Kleintiere (braune Sumpfgrille, Geburtshelferkröte) leben ist die Sanierung noch immer hängig. Die Anlage steht beim AWA noch immer auf der Liste der dringend sanierungsbedürftigen Standorte.
Im 2016 wurde von der Gemeinde verfügt, dass die Jagdschützen Berken sich der Wasserversorgung an der unteren Oenz anschliessen muss. In der gleichen Verfügung wurde auch Kanalisations-anschluss gefordert. Dies geschah, weil der Kanton die Trinkwasserversorgung wegen zu viel Nitrat (!) im Wasser abgesprochen hatte.
Am 21. Januar 2020 hat der Berner Jägerverband zu einer Informationsveranstaltung mit dem Thema „Sanierung Jagdschiessanlagen im Kanton Bern bis 31.12.2020“ eingeladen. Ziel der Info war es, einen Überblick über den Stand der Sanierungsmassnahmen für Jagdschiess- und Wurfscheiben-anlagen im Kanton Bern zu geben, um den Weiterbetrieb der Anlagen ab 01.01.2021 sicherstellen zu können.
Das AWA hat über die rechtlichen Grundlagen gesprochen.
Ab dem Ende 2020 müssen alle Kugelstände mit einem Kugelfangsystem ausgerüstet sein. (Wie wir bereits seit 2012 ausgerüstet sind)
Dies gilt auch für Schrotanlagen mit Bleimunition (zB. Blechhase)
Für Schrotanlagen mit Stahlschrot müssen dagegen keine speziellen Vorrichtungen vorhanden sein.
Ich habe noch am selben Abend ein erstes Gespräch mit der Vertreterin des AWA über unsere Anlage geführt. Da unser Schiesstand nicht mehr in der Grundwasserschutzzone liegt und der Schrotschuss mit Stahl keine baulichen Massnahmen erfordert, sollte es auch wieder möglich sein in Berken mit Schrot zu schiessen.
Es bedurfte eines zweimonatigen regen Kontaktes mit den beteiligten Ämtern (AWA und Amt für Bevölkerungsschutz, Sport und Militär des Kantons Bern [BSM]), ehe am 16.März die letzte Vorort-Besichtigung der Schrotanlagen durch das BSM stattfand.
Am 6. April 2020 hatte ich die neue Betriebsbewilligung für den Schrotschuss in Berken in den Händen.
Da an der Hauptversammlung Ende Januar das Geschäft „Schrotschuss“ nicht Traktandiert war, hatte der Vorstand nun ein Problem. Es konnte vom Vorstand legal keine Maschinen angeschafft werden. Wegen dem Covid19 konnte auch keine ausserordentliche HV einberufen werden. Der Vorstand hat beschlossen sich vorerst auf eine Rollzielanlage zu beschränken. Munition und Rollziele durften beschafft werden. Die Rollzielmaschine musste vorerst vorfinanziert werden (Fritz Gertsch) Im Juni hat uns der Lieferant der Rollzielmaschine auch eine Trapmaschine (Turbulenz) zur Verfügung gestellt. Auch diese Maschine konnte vorerst vorfinanziert werden (Pädu Sommer). An der HV 2021 werden dann die Maschinenkäufe den Mitgliedern vorgelegt.
Der fehlende Schrotschuss in Berken hat sich auch an den Mitgliederzahlen bemerkbar gemacht.
Der Zenit war im Februar 2006 mit 128 Mitgliedern. Anfangs 2012 waren es noch 104 und im Januar 2013 sank die Mitgliederzahl auf 77! In den folgenden Jahren gingen die Mitgliederzahlen stetig zurück. Im Januar 2020 waren dann noch 60. In der Zwischenzeit (mit Schrotschuss) haben sich erfreulicher Weise sechs Neumitglieder angemeldet.
Berken, Juli 2020 Fritz Gertsch (Präsident JS Berken)